Innerbetriebliche Transportsysteme sind ein wesentlicher Bestandteil der Intralogistik. Aufgrund unterschiedlicher alternativer Transportmittel und -wege sowie einer Vielzahl an Wechselwirkungen mit vor- und nachgelagerten Prozessen, wie z. B. Lager-, Kommissionier- und Produktionsprozessen, ist die Planung und Steuerung dieser Systeme von einer hohen Komplexität und Dynamik geprägt.
Forschungsprojekt zur Umsetzung von digitalen Zwillingen
Vor diesem Hintergrund hat sich das Projektkonsortium von TwInTraSys zusammengeschlossen. Die Projektpartner trafen sich am 07.10.2021 zum offiziellen Kick-Off am Technologiezentrum für Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Dingolfing. Ziel des Forschungsprojektes ist die Konzeption und prototypische Umsetzung „Digitale(r) Zwillinge zur dynamischen Simulation für die Planung und Steuerung innerbetrieblicher Transportsysteme im Rahmen der digitalen Fabrik“ (TwInTraSys). Die zu erforschenden Digitalen Zwillinge sollen das Systemverhalten realer Transportsysteme in der Intralogistik widerspiegeln und eine vorausschauende Untersuchung unterschiedlicher Systemkonfigurationen und eine automatisierte Bewertung von Handlungsalternativen ermöglichen. Hierzu kann beispielsweise die Verteilung der Ressourcen wie Flurförderzeuge und Mitarbeiter auf die einzelnen Bereiche des Logistiksystems zählen. Neben der Mitarbeitereinsatzplanung können auch Steuerungsparameter in einem Transportleitsystem angepasst oder taktische Fragestellungen, wie die Anschaffung neuer Transportmittel, untersucht werden. Dabei muss die Auswirkung der Entscheidung auf das gesamte Transportsystem berücksichtigt und eine Handlungsalternative identifiziert werden, die die Anforderungen bestmöglich erfüllt.
Das Projektteam
Hochschulseitig wird das Projekt von der Hochschule Landshut, die als Projektkoordinator und -leiter fungiert, sowie der OTH Regensburg durchgeführt. Als Industriepartner beteiligen sich vier Unternehmen: Flexus AG, die ihre Erfahrung in der Entwicklung von Transportleitsystemen einbringt; HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG sowie MANN+HUMMEL GmbH, welche den Digitalen Zwilling als potenzielles Anwenderunternehmen erproben und validieren werden; sowie SimPlan AG, die bei der Entwicklung der Simulationsfunktionen unterstützt.
Bis zum Projektabschluss im August 2024 soll der digitale Zwilling erprobt und validiert werden. Ein besonderer Meilenstein wird die Implementierung des Prototypen in der Lern und Musterfabrik des Technologiezentrums Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Dingolfing sowie bei den Kooperationspartnern sein.
Das Projekt TwInTraSys wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.
TWINTRASYS – Das Forschungsteam
v. l. n. r. hintere Reihe:
- Marco Heck (MANN+HUMMEL GmbH)
- Stephan Stauber (SimPlan AG)
- Christian Zerbes (Flexus AG)
- Martin Winkler (MANN+HUMMEL GmbH)
- Stefan Galka (OTH Regensburg)
- Peter Gebhard (HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG)
- Luisa Lechner (OTH Regensburg)
v. l. n. r. vordere Reihe:
- Minja Marinkovic (HAW Landshut / TZ PULS)
- Dominik Schütz (MANN+HUMMEL GmbH)
- Dr. Sebastian Meißner (HAW Landshut / TZ PULS)
- Theresia Obermeir (HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG)