Verladung der Ware

In der Industrie ist einer der letzten Intralogistik-Schritte des Versandprozesses meist die Verladung der Ware auf den LKW des Spediteurs. Dieser Prozessschritt ist bei vielen Unternehmen heute noch nicht digital abgebildet. Eine Digitalisierung kann an dieser Stelle jedoch zu großen Vorteilen bei der Prozess- und Rechtssicherheit führen.

Prozesssicherheit

Um die Abfertigung von LKWs an den Ladetoren effektiv zu gestalten, wird die zu versendende Ware meist bereits vor der Ankunft des LKWs kommissioniert, verpackt und etikettiert. Die Großladungsträger werden in der Versandzone bereitgestellt. Nach der Ankunft des LKWs wird die Ware mit Staplern von der Versandzone auf den LKW verladen. Je nach baulicher Weise der Ladetore findet die Beladung der LKWs von der Seite oder über die Heckrampe statt. Dabei ergeben sich Herausforderungen an die Prozesssicherheit. So ist es wichtig sicherzustellen, dass die korrekte Ware auf den korrekten LKW verladen wird und keine Großladungsträger vergessen werden. Falls der LKW genutzt wird, um mehrere verschiedene Ziele zu beliefern, ist außerdem die Reihenfolge der Routenplanung zu beachten, um eine effektive Entladung der Ware an den Zielen zu gewährleisten. So kann es beispielsweise Sinn machen, Ware, welche als erstes wieder entladen werden muss, als letztes zu verladen, damit diese gut erreichbar ist.

Rechtssicherheit

Ein weiteres wichtiges Thema bei der Beladung von LKWs ist die korrekte Ladungssicherung der Ware. Die Ladungsträger sind so zu sichern, dass diese verkehrssicher verstaut sind. Das bedeutet, dass die Ware auch bei Vollbremsungen und abrupten Ausweichmanövern nicht verrutschen, umkippen oder herabfallen darf. Aus Paragraf 22 der Straßenverkehrsordnung ergibt sich, dass für die korrekte Sicherung der Ladung der Verlader verantwortlich ist. Diese Pflicht kann nicht auf den Fahrer übertragen werden. Für Unternehmen entsteht dadurch das Risiko, bei Verkehrskontrollen oder gar Unfällen des Spediteurs haftbar zu sein. Eine Lösung dieses Problems kann in der Dokumentation der ordnungsgemäßen Ladungssicherung bestehen. 

Lösungen im Extended Warehouse Management (SAP EWM) Standard

Verladekontrolle mit Extended Warehouse Management (SAP EWM)

SAP EWM bietet für die Verladekontrolle eine integrierte mobile Lösung im Rahmen des RF-Frameworks. Diese Lösung unterstützt das Verladen von Handling Units (= Packstücken) auf die Transporteinheiten durch das Scannen von Barcodes. Dabei kann die Reihenfolge der Verladung aus der Routenfindung der Module SAP TRM oder SAP LE-TRA vorgegeben oder dem Verlader frei überlassen werden.

Die Anwendung stellt sicher, dass keine Handlings Units vergessen oder auf die falsche Transporteinheit verladen werden. Eine Dokumentation der Ladungssicherung wird durch die Standard-Lösung jedoch nicht unterstützt.

Add-ons der Flexus AG

Add-Ons der Flexus AG für die Verladekontrolle in Extended Warehouse Management (SAP EWM)

Die Flexus AG bietet mobile Apps für die Verladekontrolle in Extended Warehouse Management (SAP EWM) auf Basis von SAP Fiori als Erweiterung zum Standard. Die Funktionen des SAP Standards sind darin vollständig integriert und werden durch praxisnahe Erweiterungen ergänzt. Der Anwender verlädt die Handling Units durch Scannen des Barcodes auf den LKW und hat alle benötigten Informationen, wie bspw. den Fortschritt, auf einen Blick zur Verfügung. Nach dem erfolgreichen Verladen der Handling Units und dem Durchführen der Ladungssicherung, kann der Anwender den Prozess abschließen. Dabei ist es nun möglich, die Ladungssicherung durch die Aufnahme von Fotos zu dokumentieren und durch digitale Unterschriften des Verladers und des Fahrers zu bestätigen. Aus diesen Informationen wird ein PDF-Dokument generiert, welches die Ladeliste, Fotos und Unterschriften enthält und automatisch im SAP-System am richtigen Beleg abgelegt wird. Somit lässt sich jederzeit nachweisen, dass die Ladungssicherung ordnungsgemäß vorgenommen wurde. Die Lösung der Flexus AG ist dabei geräteunabhängig einsetzbar, d.h. sie kann sowohl auf Handhelds, Staplerterminals, Smartphones und Tablets eingesetzt werden. Auch der Einsatz von Handrückenscannern wird unterstützt, sodass der Mitarbeiter handsfree arbeiten kann.

Fazit

Durch die Digitalisierung des Verladeprozesses können Unternehmen ihre Prozesse in mehrfacher Hinsicht optimieren. SAP EWM bietet hierzu die perfekte Plattform. Für einfache Verladeprozesse über Handhelds bietet SAP bereits im Standard fertige mobile Lösungen an. Für verbesserte Usability, Dokumentation der Ladungssicherung und den geräteunabhängigen Einsatz können fertige Add-Ons der Flexus AG implementiert werden, welche kontinuierlich innovativ weiterentwickelt werden.


Autor Patrick Bierbaums

Autor – Patrick Bierbaums

Head of Mobile Solutions

Im Rahmen seiner Tätigkeit bei Flexus setzt er erfolgreich Projekte im Bereich Mobile Solutions um. Projekte reichen von der einfachen Implementierung einzelner Apps bis zur vollständigen mobilen Abdeckung vom Wareneingang bis Warenausgang. Auch Projekte im Bereich der Instandhaltung werden im Bereich der Mobile Solutions umgesetzt.