DIEHL Controls

Maximale Transparenz entlang der mehrstufigen Produktionskette

Die auf skalierbare Elektroniksysteme spezialisierte Diehl Controls nutzt eine Lösung der Flexus AG, um seine autonomen mobilen Roboter direkt aus SAP anzusteuern und schafft damit maximale Transparenz entlang der mehrstufigen Produktionskette. Außerdem konnten Transporte optimiert und Mitarbeiter entlastet werden.

Diehl Controls mit Sitz in Wangen im Allgäu entwickelt und produziert skalierbare Elektroniksysteme. Das in Europa, Amerika und Asien tätige Unternehmen ist einer der weltweit führenden Anbieter in der Hausgeräte- und HVAC/R-Branche (Heizung, Lüftung, Klimatisierung und Kältetechnik). Pro Jahr werden weltweit rund 50 Millionen Elektroniken ausgeliefert, die in Wärmepumpen, Waschmaschinen und vielen anderen Endgeräten eingesetzt werden. Diehl Controls beschäftigt mehr als 3.400 Mitarbeitende, die im Jahr 2023 einen Umsatz von 443 Mio. Euro erwirtschaftet haben.

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Die Future Factory in Aktion

Diehl wird seinem hohen Anspruch als „Future Factory“ gerecht: Der Begriff prangt an mehreren Infotafeln in den blitzsauberen Produktionshallen von Diehl Controls in Wangen. Hier werden hochwertige Steuerungen und Elektroniken für Hausgeräte und vor allem für Wärmepumpen produziert.

Der glänzende Fußboden wurde erst vor wenigen Monaten erneuert – kein Wunder, denn das regelmäßige Erneuern und Verbessern der Prozesse und Anlagen gehört hier zur DNA. Dafür sprechen auch die sieben herumfahrenden autonomen mobilen Roboter von MiR, mit denen der Materialfluss der Inselfertigung vollautomatisch sichergestellt wird.

Vier der Fahrzeuge verfügen über einen Spezialaufbau mit einem Fließband, das für das Andienen und Abholen von Leiterplattenmagazinen konzipiert wurde. Je ein weiterer MiR ist auf Paletten, Behälter und Anhänger spezialisiert.

Fahrerlose Transportsysteme gibt es hier bereits seit 2018. Nach ersten Erfahrungen mit einem anderen Hersteller hat sich Diehl Controls 2020 für die Systeme von MiR entschieden.

Transparente Steuerung direkt aus SAP

„Anfangs konnten wir die Roboter nur für ein einziges Produkt einsetzen, denn die Flottensteuerung von MiR war noch nicht mit unserem SAP-System verbunden. Beim produktübergreifenden Einsatz der Transportsysteme hätten wir schnell den Überblick verloren, wo sich welche Ware oder Halbfertigprodukte gerade befinden“, erinnert sich Christian Biewald, Project Engineer Supply Chain Management bei Diehl Controls.

Vor diesem Hintergrund suchte das Unternehmen eine Software, die den Flottenmanager von MiR direkt mit SAP verbinden kann. SAP sollte die Transportaufträge generieren und den Fahrzeugen ohne Middleware gemäß AGV-Standard VDA 5050 zur Verfügung stellen. Statusmeldungen zu laufenden und abgeschlossenen Transporten sollten automatisch an SAP zurückgemeldet werden, sodass auch die WIP-Bestände (Work in Progress) permanent abrufbar sind.

„Flexus war der einzige Anbieter, der uns mit dem AGV-Hub eine in SAP integrierte Lösung für unsere hohen Anforderungen an die Transparenz liefern konnte“, so Biewald, der das Einführungsprojekt 2022 an den Start gebracht hat. Nach dem Kick-off im zweiten Quartal 2023 ging die Flexus-Lösung zwölf Monate später in den Livebetrieb.

Flexibilität und Schnelligkeit

„Ich war von der Flexibilität und Schnelligkeit von Flexus sehr beeindruckt. Auch unsere Sonderwünsche wurden innerhalb kürzester Zeit umgesetzt“, betont Value Stream Manager Stefan Wespel.

Zu den größten Herausforderungen gehörte das Anbinden eines zweiten Stockwerks, das nur über einen Aufzug erreicht werden kann. „Die Roboter müssen nicht nur mit den Aufzügen kommunizieren, sondern auch die Karte des jeweiligen Stockwerks laden“, berichtet Wespel.

Jetzt dienen die mobilen Roboter einer beliebigen Zahl von Produktionsprozessen und Produkten, die auf optimierten Touren mit einem minimierten Leerfahrtenanteil transportiert werden. Dafür sorgt der im AGV-Hub integrierte Route Optimizer, während die aktuellen Standorte aller Roboter in Echtzeit auf einer Karte visualisiert werden.

Von der gewonnenen Transparenz profitieren vor allem die Fertigungsplaner, die jetzt nicht mehr vor Ort sein müssen und den aktuellen Produktionsfortschritt bequem am Bildschirm verfolgen können. Auch die Übergabeschnittstellen zwischen den beiden Arbeitsschichten funktionieren nun völlig reibungslos.

Täglich werden bis zu 3.000 Transporte durchgeführt. „Dadurch wird das Transportvolumen um weitere 50 Prozent steigen“, so Christian Biewald, der dieser Entwicklung aufgrund der guten Erfahrungen mit Flexus gelassen entgegensieht.

Automatisierung auf höchstem Niveau

Angefahren werden ein modulares Lagersystem für Leiterplattenmagazine von CTS, ein Tablarlager von Kardex Remstar sowie eine KUKA-Roboterzelle, in der sämtliche Leiterplatten in 4er-Stapeln vollautomatisch geprüft werden.

Außerdem wurden die Übergabe- und Aufnahmeplätze der zehn Produktionsstufen definiert, die von den Robotern angesteuert werden. Zum Puffern der unterschiedlich getakteten Arbeitsschritte werden die Magazine mit den halbfertigen Leiterplatten nach jeder Produktionsstufe unter einer neuen Produktnummer im CTS-Lager geparkt.

Die mit Sensoren ausgestatteten Arbeitsstationen lösen bei Bedarf selbständig die Abholaufträge der Halbfertigprodukte aus. An den übrigen Arbeitsstationen sind Tablets mit einem Flexus-Dashboard montiert, über das Mitarbeitende manuell Roboter anfordern können – der weitere Prozess läuft danach vollautomatisch.

Blick in die Zukunft

Das Einführen des AGV-Hubs war bei Diehl Controls Teil eines Gesamtprojekts zur Optimierung der Produktionsprozesse.

„Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und rechnen mit einer Amortisierung innerhalb von zwei Jahren“, schätzt Projektleiter Christian Biewald, der bereits die nächsten Schritte im Blick hat.

Zukünftig soll noch ein zweiter Aufzug in die Transportabläufe integriert werden. Dann werden auch die Rohmaterialien vollautomatisch befördert, die aktuell noch per Routenzug bewegt werden. „Dadurch wird das Transportvolumen um weitere 50 Prozent steigen“, so Biewald.

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