Verständlich und detailliert: der folgende Artikel erklärt die Umstellung von SAP ECC auf SAP S/4HANA – auch für Leser, die lediglich Grundkenntnisse in SAP besitzen. Mehr über die Rolle des Support-Teams bei einer solchen Umstellung erfahren Sie demnächst auf unserem Blog.
Einführung: Was ist SAP S/4HANA?
SAP S/4HANA ist die aktuelle ERP-Suite (Enterprise Resource Planning) von SAP, die auf der In-Memory-Datenbank SAP HANA basiert. „S/4“ steht für „Suite for HANA“. Sie ist der Nachfolger der SAP ERP Business Suite (insbesondere SAP ECC) und bietet Unternehmen die Möglichkeit, Geschäftsprozesse in Echtzeit zu planen, durchzuführen und zu analysieren.
Mit S/4HANA verfolgt SAP das Ziel, Unternehmen in die Lage zu versetzen, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren, Innovationen zu fördern und Prozesse zu vereinfachen.
Was bedeutet ein Update auf S/4HANA?
Ein Update auf S/4HANA kann besonders zwei Dinge bedeuten:
- Migration von einem älteren SAP-System (z. B. SAP ECC) zu S/4HANA – häufig als „Conversion“ oder „Brownfield-Ansatz“ bezeichnet.
- Update innerhalb von S/4HANA-Versionen – z. B. von S/4HANA 2021 auf 2023.
Im folgenden Artikel gehen wir auf beide Aspekte ein.
1. Migration von SAP ECC zu S/4HANA
Zunächst stellt sich die Frage, wieso das Update überhaupt nötig ist. SAP hat angekündigt, den Mainstream-Support für SAP ECC bis 2027 – mit optionaler Verlängerung bis spätestens 2030 – einzustellen. Unternehmen, die bisher diese SAP ERP Business Suite nutzen, sind daher gezwungen, früher oder später auf S/4HANA umzusteigen.
Hauptvorteile von SAP S/4HANA:
- Echtzeitverarbeitung: Dank der HANA-Datenbank sind Analysen und Transaktionen blitzschnell
- Vereinfachte Datenmodelle: Reduktion redundanter Tabellen, z. B. Entfall von Aggregaten und Indizes
- Modernes UX mit Fiori: Benutzerfreundliche Oberfläche für verschiedene Geräte
- Integration von KI und Automatisierung: Intelligente Prozesse durch eingebettete Technologien
- Cloud-Fähigkeit: Verfügbarkeit als On-Premise, Private Cloud oder Public Cloud.
Migrationspfade: hier gibt es drei Hauptstrategien:
- Greenfield: Es geschieht eine komplette Neuimplementierung von SAP S/4HANA ohne Altlasten.
- Brownfield: Die beschreibt eine technische Systemkonvertierung von SAP ECC zu SAP S/4HANA, wobei bestehende Prozesse übernommen werden.
- Selective Data Transition: Diese Strategie besteht aus einer Kombination aus beiden oben genannten. Hierbei werden nur bestimmte Daten und Prozesse übernommen.
2. Update innerhalb von S/4HANA-Versionen
SAP bringt jährlich neue Versionen von S/4HANA heraus, typischerweise im Oktober.
Bei einem Update gibt es meist folgende Änderungen:
- Technische Neuerungen: Optimierte Performance, bessere Stabilität, neue APIs
- Funktionale Erweiterungen: Neue Module oder Funktionen in Bereichen wie Finance, Logistik oder Beschaffung
- UX-Verbesserungen: Neue Fiori-Apps und aktualisierte Benutzeroberflächen
- Sicherheits- und Compliance-Updates
Um ein Update gut in die bestehende Unternehmensstruktur einzuspielen, gibt es folgende typische Update-Schritte:
- Pre-Check und Readiness Assessment
- Backup & Sandbox-Tests
- SPDD- und SPAU-Aktivitäten (Modifikationen und Anpassungen überprüfen)
- Update via Software Update Manager (SUM)
- Post-Update-Checks, Regressionstests
- Go-Live & Hypercare-Phase
Herausforderungen beim SAP S/4HANA Update
Jedes Update bringt neue Herausforderungen, vor allem in der IT. Hierbei sind einige Punkte zu beachten, die im Folgenden weiter ausgeführt sind:
- Datenmigration: Bereinigung und Konvertierung historischer Daten
- Eigenentwicklungen (Z-Programme): müssen an die neue Struktur angepasst werden
- Testaufwand: umfangreiche Tests sind notwendig, besonders bei kritischen Geschäftsprozessen
- Schulung & Change Management: Mitarbeiter müssen sich mit neuen Oberflächen und Prozessen vertraut machen
Fazit: Frühzeitig planen lohnt sich
Ein SAP S/4HANA-Update ist nicht nur ein technisches Projekt – es ist eine strategische Entscheidung mit langfristigen Auswirkungen auf Geschäftsprozesse, IT-Architektur und die Unternehmenskultur. Wer rechtzeitig startet, sich gründlich vorbereitet und auf erfahrene Partner setzt, kann nicht nur Risiken minimieren, sondern echten Mehrwert schaffen.