Yard Management ist ein umfangreiches und herausforderndes Themengebiet, in dem zahlreiche Prozesse nahtlos ineinandergreifen. Ihnen fĂ€llt es schwer, sich in diesem komplexen Gebiet zurechtzufinden? Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern und Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir die 10 wichtigsten Begriffe im Yard Management fĂŒr Sie einfach und verstĂ€ndlich zusammengefasst.

1. Yard

Beginnen wir einmal ganz am Anfang. Der Begriff „Yard“ ist in der Logistikbranche allgegenwĂ€rtig. Aber wofĂŒr steht „Yard“ ĂŒberhaupt? Der Begriff kommt aus dem Englischen und heißt ĂŒbersetzt grundlegend „Hof“. Im Bereich Logistik hat „Yard“ jedoch eine spezifischere Bedeutung. Hier steht der Begriff eher fĂŒr „Vorhof“ oder „WerksgelĂ€nde“. Wenn Logistiker also von „Yard“ sprechen, meinen sie den gesamten Außenbereich eines Werks – von der Pforte ĂŒber die Rampen bis hin zu den Lagertoren.

2. Yard Management System

In den letzten Jahren wurde die Logistik immer schnelllebiger. Kunden wollen ihre Bestellungen am nĂ€chsten Tag an der HaustĂŒre haben, Unternehmen wollen Waren just in time. Das erfordert ein rund laufendes und mit vor- und nachgelagerten Prozessen verbundenes Yard Management. Analog ist das kaum mehr umsetzbar. Hier kommt ein Yard Management System wie FlexYard ins Spiel. Oft abgekĂŒrzt als YMS verwaltet es digital alle Prozesse auf dem Yard. Damit können Sie LKWs verwalten , Rampenslots verplanen oder Messungen und Kontrollen durchfĂŒhren. Alle Informationen werden dabei zentral gespeichert und können beispielsweise bei FlexYard einfach ĂŒber Reports ausgewertet und angezeigt werden.

3. Zeitfensterplanung

Zeitfensterplanung, Rampenplanung, Slot Planung, Time Window Management, Dock Appointment Scheduling und Zeitfenstermanagement – viele Begriffe, eine Bedeutung. All diese AusdrĂŒcke meinen grundlegend dasselbe: die Koordination sĂ€mtlicher Be- und Entladeprozesse auf dem WerksgelĂ€nde. Mit manchen YMS wie SAP Yard Logistics (YL) oder FlexYard können Sie verwalten, zu welchen Zeitpunkten welche LKWs an welchen Toren andocken dĂŒrfen. Diese Zeitfenster/Slots können entweder von den Fahrern/Spediteuren selbst gebucht werden oder von Yard Mitarbeitern vergeben werden.
Zeitfensterplanung
Zeitfensterplanung mit dem Flexus Yard Cockpit in SAP

4. Yard Cockpit

Auch fĂŒr das Yard Cockpit gibt es viele unterschiedliche Namen, die alle etwas sehr Ähnliches beschreiben. Jeder Anbieter hat hier seinen eigenen Begriff – Pfortenmonitor, Pförtnertool, Yard Cockpit oder Hofsteuerung. Gemeint ist damit in der Regel eine zentrale Applikation, die es dem Pförtner oder Verwaltungsmitarbeiter erlaubt, das Yard auf einen Blick zu ĂŒberwachen und zu steuern.

Zu den klassischen Funktionen solch einer App, wie des Flex Yard Cockpits, zÀhlen:
  • Anzeige aller Lieferungen inkl. Statusinformationen (geplant, auf dem Parkplatz, auf dem GelĂ€nde, abgeschlossen usw.)
  • Abruf einzelner LKWs
  • Bedienung von Hardware (z. B. der Schranke)
  • Bearbeitung einzelner Anlieferungen

5. ADR-Kontrolle

Eine ungeschriebene Regel in der GeschĂ€ftswelt – alles ist besser, wenn es mit drei Buchstaben abgekĂŒrzt wird. So auch ADR – ein wichtiger Begriff im Yard. Fangen wir damit an, wofĂŒr die AbkĂŒrzung steht: Bis 2020 stand ADR fĂŒr „Accord europĂ©en relatif au transport international des marchandises dangereuses par route“. Seit 2021 steht es jedoch offiziell fĂŒr „Agreement concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Road”. Ins Deutsche ĂŒbersetzt heißt es „Übereinkommen ĂŒber die internationale Beförderung gefĂ€hrlicher GĂŒter auf der Straße“. Das internationale Übereinkommen verfolgt das Ziel, den Verkehr von Gefahrgut hinsichtlich Verpackung, Ladungssicherung und Kennzeichnung auf öffentlichen Straßen zu verwalten. Unternehmen, die Gefahrgut transportieren, sind verpflichtet, sich an dieses Übereinkommen zu halten. Um die Einhaltung zu garantieren und zu dokumentieren, können beispielsweise mit FlexYard systemgefĂŒhrt ADR Kontrollen durchgefĂŒhrt werden.

6. Avisierung

Bevor ein LKW ĂŒberhaupt auf das WerksgelĂ€nde fĂ€hrt, kann der Lieferant oder Spediteur zur besseren Koordination frĂŒhzeitig Bescheid geben, dass der Fahrer unterwegs ist. Dieser Vorgang heißt Avisierung. In smarten Systemen wie FlexYard geht das ganz leicht ĂŒber ein Lieferantenportal, wo der Lieferant die Ankunft eintrĂ€gt und auch gleich ein passendes Zeitfenster fĂŒr den LKW buchen kann. Alternativ kann der Fahrer auch direkt in der App seine Ankunft und das Zeitfenster selbst planen.

7. Terminals

Terminals sind spezielle Computer, die an verschiedenen Stationen im Yard verteilt stehen. Sie sind dafĂŒr da, dass Fahrer an bestimmten Punkten mit dem Yard Management System interagieren können. Ob bei der Registrierung, an der Schranke oder bei der Wiegung – die Terminals zeigen dem Fahrer genau die Infos an, die er braucht, und machen die Bedienung des Systems kinderleicht.

„Terminal“ ist kein einheitlich definierter Begriff. Darum gibt es verschiedenste Arten. Die meisten Modelle zeichnen sich durch ein großes integriertes Touch-Display und eine wind- und wasserdichte Außenverkleidung aus. Auch der Funktionsumfang kann stark variieren. Manche haben beispielsweise Scanner oder Drucker an Bord, andere wiederum können Pager ausgeben. Mit FlexYard gibt es aber keine speziellen Hardwareanforderungen – auch handelsĂŒbliche Computer oder Tablets können hier als Terminals verwendet werden. Dadurch können Sie hohe Investitionskosten fĂŒr Hardware einsparen.

8. (Selbst-)Registrierung

Die Registrierung ist ein wichtiger Schritt im Yard-Prozess. Hier meldet sich der Fahrer an, wenn er auf dem WerksgelĂ€nde ankommt. Systeme wie FlexYard bieten oft zwei Registrierungsmöglichkeiten an: Entweder der Fahrer meldet sich klassisch beim Pförtner an, oder er ĂŒbernimmt das Ganze selbst an einem Terminal – meist schon auf dem Parkplatz vor dem Werk.

Die Selbstregistrierung wird gerne genutzt, weil sie den internen Aufwand verringert und der Fahrer sich eigenstĂ€ndig anmelden kann. Dabei werden oft Ă€hnliche Schritte durchlaufen wie die Abhandlung der DatenschutzerklĂ€rung, die Erfassung von Fahrerdaten, das Buchen eines Zeitfensters oder die Sicherheitsunterweisung. Um fĂŒr jeden Fahrer, unabhĂ€ngig von NationalitĂ€t, die gleiche Nutzerfreundlichkeit zu gewĂ€hrleisten, bieten ausgereifte Systeme wie das FlexYard eine multilinguale Bedienung an, bei welcher der Fahrer zu Beginn seine Sprache auswĂ€hlen kann. Nach Abschluss der Registrierung ist der Fahrer im System erfasst und kann im Yard Cockpit weiterverarbeitet werden.

9. Sicherheitsunterweisung

Die Sicherheitsunterweisung gehört bei der Registrierung nicht nur einfach dazu, sondern ist meistens Pflicht. Hier wird der Fahrer ĂŒber wichtige Regeln und Vorschriften auf dem WerksgelĂ€nde informiert. Zum Beispiel darĂŒber, dass er in bestimmten Bereichen das Fahrzeug nicht verlassen darf oder dass Gabelstaplern stets Vorfahrt gewĂ€hrt werden muss. FlexYard bietet viele Möglichkeiten zur Gestaltung der Sicherheitsunterweisung – von einfachen Bildern ĂŒber Videos bis hin zu kleinen Tests, die der Fahrer absolvieren muss. Je nach System kann diese Unterweisung sogar gespeichert werden. Bei FlexYard zum Beispiel können Sie eine GĂŒltigkeit der Sicherheitsunterweisung einstellen. So muss derselbe Fahrer die Unterweisung nicht jedes Mal durchlaufen, sondern beispielsweise nur einmal im Quartal.

10. Abruf

Der Abruf ist der Moment, auf den der Fahrer wartet – er bekommt Bescheid, dass er jetzt aufs WerksgelĂ€nde fahren und abgefertigt werden kann. Das kann entweder manuell durch den Pförtner im Yard Cockpit passieren oder automatisch, zum Beispiel wenn das gebuchte Zeitfenster erreicht ist. Die Nachricht erreicht den Fahrer meist per SMS, aber auch Pager oder Anzeigetafeln sind noch im Einsatz.
Mit diesen 10 wichtigsten Begriffen haben Sie nun ein solides Fundament, um die Prozesse auf Ihrem WerksgelĂ€nde besser zu verstehen und zu steuern. Gerne unterstĂŒtzen wir Sie dabei, Ihr Yard Management zu optimieren!
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