Im ersten Teil zur Anpassung des Lagerverwaltungsmonitors (LVM) mit dem Extended Warehouse Management (SAP EWM) haben wir bereits grundlegende Einstellungen am Monitor erklärt. Dazu gehörten etwa das Ein- und Ausblenden von Knoten, die Anpassung der selektierten Tabellen, das Speichern von Layouts sowie die Anlage von Selektionsvarianten. Damit kann der LVM bereits wesentlich effizienter genutzt und deutlich übersichtlicher eingestellt werden.
Das ist jedoch erst der Anfang – der LVM lässt sich noch tiefgründiger anpassen und individualisieren. Es können z. B. eigene Variantenknoten (auch mit dynamischem Datum) eingefügt, Benutzerparameter gesetzt, eine eigene Version des Monitors angelegt oder auch Berechtigungen angepasst werden. Wie das funktioniert, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Eigene Knoten erstellen/anlegen
Um den Lagerverwaltungsmonitor in EWM weiter an spezifische Bedürfnisse anzupassen, können eigene Knoten erstellt werden. Hierbei können z. B. bestehende Knoten kopiert werden, wie im folgenden Beispiel der Knoten zu den Belegen der „Lageraufgaben“. In unserem Beispiel muss der Mitarbeiter regelmäßig die noch offenen Lageraufgaben aus einem speziellen Lagertyp der letzten 3 Tage nachvollziehen. Hierzu hat er mit diesen Daten (LB offen, Vorbelegung des Lagertyps) bereits eine Selektionsvariante angelegt. Wie das funktioniert, haben wir im Blogbeitrag „Anpassungen des Lagerverwaltungsmonitors im EWM – Teil 1“ erklärt. Um diese nun nicht immer wieder ziehen zu müssen, aber den Lageraufgaben-Knoten auch nicht dauerhaft vorbelegt zu haben, legt er einen komplett neuen Knoten – einen sogenannten Variantenknoten – an, der die Variante automatisch bei Aufruf zieht. Dies geht folgendermaßen:
Mit einem Rechtsklick auf den Knoten, der kopiert werden soll, kann die Funktion „Variantenknoten für die aktuelle Ebene anlegen“ ausgewählt werden. Nun öffnet sich ein Pop-up, in welchem der Text und der Darstellungstext (im LVM angezeigt) eingegeben werden müssen. Mit der Option „Mit Teilbaum“ wird der zugehörige Teilbaum des Ursprungsknotens ebenfalls kopiert und mit angelegt. Wird nur „Ausführen“ gewählt, wird dieser nicht mit übernommen. Mit einem Rechtsklick auf den neuen Knoten kann dann über „Selektionsvariante zuordnen“ die Variante ausgewählt werden. Über die Möglichkeit „Ohne Selektionsbild anzeigen“ wird das Selektionsbild bei Aufruf des Knotens nicht mehr angezeigt – die Selektion wird direkt ausgeführt und die Ergebnisse werden dargestellt.
Dynamisches Datum bei der Variante nutzen
Nun wurde ein neuer Variantenknoten erstellt und die Variante mit offenen LBs (Lageraufgaben) und dem Lagertyp hinzugefügt. Es bleibt der Wunsch, die Selektion auf die vergangenen 3 Tage zu beschränken. Normalerweise wird hierzu das Datum auf drei Tage in der Vergangenheit gesetzt. Würde dies jedoch bereits in der Variante gespeichert werden, wäre das gewählte Datum festgesetzt, was nicht der Erwartung entspricht. In diesem Fall muss beim Speichern der Variante in die Tabelle darunter geschaut werden – hier sind die Felder erneut aufgelistet. Für unser Beispiel kann für das „Erstellungsdatum“ in der Spalte „Art der Selektionsvariante“ die Auswahl „D – Dynamische Datumsberechnung“ gewählt werden. Danach kann im Feld „Name der Variablen“ die Option „Aktuelles Datum +/- ??? Arbeitstage“ gewählt und die gewünschte Zahl im entsprechenden Feld eingetragen werden. Nach dem Speichern zieht die Variante stets das dynamische Datum. Zusätzlich können Sie viele weitere Selektionen durchführen.
In unserem Beispiel kann der Mitarbeiter nun seinen eigenen Knoten aufrufen und bekommt direkt nur die noch offenen LBs aus dem speziellen Lagertyp angezeigt, die vor bis zu drei Tagen in der Vergangenheit angelegt wurden.
Benutzerparameter und Monitorvorbelegung
Benutzerparameter können allgemein genutzt werden, um wiederkehrende Eingaben automatisch zu setzen. Das spart Zeit und reduziert Fehler. Im Falle des LVMs sind das z. B. die Lagernummer oder bestimmte Monitorvoreinstellungen, die bei Aufruf des Monitors abgefragt werden. Diese können folgendermaßen gesetzt werden:
- Öffnen Sie die Transaktion SU3 oder SU01 für Benutzereinstellungen
- Navigieren Sie zum Reiter „Parameter“
- Fügen Sie relevante Parameter hinzu, beispielsweise /SCWM/LGNUM für die Lagernummer und /SCWM/MON für eine vordefinierte Monitoransicht (meist „SAP“)
- Nach dem Speichern werden die Felder im Default immer wie eingetragen gesetzt
Eigene Version des Monitors anlegen
Zuletzt möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie einen eigenen Monitor anlegen bzw. eine eigene Variante des Monitors erstellen können. Normalerweise wird der „SAP“-Monitor verwendet, es kann jedoch auch ein eigener angepasst und genutzt werden. Gehen Sie hierzu beim Einstieg bzw. über die Vorschlagswerte auf die Wertehilfe bei „Monitor“. Im daraufhin erscheinenden Pop-up können Sie einen neuen Monitor anlegen. Dieser kann dann über die bisher erläuterten Einstellungen individuell angepasst und ab sofort aufgerufen werden. So erhalten Sie eine benutzerdefinierte Version des Monitors mit speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Knoten und Hierarchien.
Benutzerrollen und Berechtigungen anpassen
Wie in jeder anderen Transaktion greifen auch die Benutzerrollen und Berechtigungen im Lagerveraltungsmonitor. Je nach Benutzerkreis können unterschiedliche Berechtigungen für den LVM erforderlich sein. Dies kann folgendermaßen eingestellt werden:
- Öffnen Sie die Transaktion PFCG zur Verwaltung von Rollen
- Wählen Sie eine bestehende Rolle oder erstellen Sie eine neue
- Fügen Sie spezifische Berechtigungsobjekte für den Zugriff auf bestimmte Monitorknoten hinzu
- Weisen Sie die Rolle den relevanten Benutzern zu
Durch gezielte Berechtigungssteuerung kann sichergestellt werden, dass jeder Benutzer nur die für ihn relevanten Informationen sieht. Da hier die Einstellungen sehr umfangreich und komplex sind, gehen wir im Rahmen dieses Blogbeitrags nicht tiefer auf die Thematik ein. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Fazit
Mit diesen Anpassungsmöglichkeiten können Sie den Lagerverwaltungsmonitor optimal an Ihre Bedürfnisse anpassen. Durch die Erstellung einer eigenen Monitorstruktur, die Nutzung von Selektionsvarianten oder die Anpassung der Tabellenansicht lässt sich die Effizienz der Lagerüberwachung und -steuerung erheblich steigern. Nutzen auch Sie diese Möglichkeiten, um Ihre Prozesse transparenter und effizienter zu gestalten!
Für weitere Tipps dieser Art schauen Sie in unserem EWM-Blog vorbei. Hier posten wir alles rund ums EWM – von kurzen Neuerungen über Tipps & Tricks bis zu ausführlichen Fachbeiträgen.
Und falls Sie noch weitere Fragen zur Anpassung des Lagerverwaltungsmonitors haben, kontaktieren Sie uns – Unsere Berater helfen Ihnen gerne weiter!